Das Tool des 12-Zöllers

Hier gehts um die Details zur Erstellung des Schleiftools für den 12-Zöller.

Für den 12-Zöller mußte ein sogenanntes "Fliesentool" hergestellt werden, da es finanziell keinen Sinn machte, eine zweite, 12 Zoll große Glasscheibe entsprechender Dicke zu besorgen. Fliesentools bestehen meist aus Beton oder Gips sowie aufgeklebten Fliesenstücken.

In meinem Fall diente als Grundlage eine Betonscheibe, welche ich in einem Eimer aushärten ließ. Beim Suchen in einem Baumarkt war mir ein Plastikeimer aufgefallen, der exakt die benötigten 28-30cm Bodendurchmesser hatte, sodaß eine darin gegossene Betonscheibe sich später als Tool eignen würde.

Der Eimer

Dieser Baumarkteimer hatte den benötigen inneren Bodendurchmesser von ca. 28cm.

Er wurde innen leicht eingeölt und dann mit einer 2-3cm hohen Schicht (ca. 3kg) aus "Estrichbeton" aufgefüllt. Diese Betonart soll sehr hart sein, braucht allerdings 7 Tage zum Durchhärten.

Nachdem der Beton hart war, ließ sich die Bodenscheibe problemlos herauslösen, leichtes Verbiegen des Plastikeimers genügte.


 
Der Eimer als Form für das Tool
Der Eimer, in dem für das Tool alles begann....

Die Bodenscheibe härtet vor sich hin
Die Bodenscheibe beim Aushärten
 


Die Bodenscheibe mußte nun noch mit den Fliesenstücken belegt werden.

Da der verwendete Rohling vorgefräst war, also bereits eine leichte "Kuhle" enthielt, sollte das Tool dieser Sphäre angepaßt werden. Der Rohling wurde daher in Plastikfolie eingepackt und dann mit einem Klecks Fliesenkleber die Vertiefung aufgefüllt sowie die Betonscheibe des Tools verklebt. Nach dem Entformen ergab dies eine konvexe Form, welche exakt in den vorgefrästen Rohling hineinpaßte.

Schlußendlich wurden nur noch die Fliesenstücke ebenfalls mit Fliesenkleber aufgebracht und mittels Epoxyd versiegelt. Die Epoxydversiegelung verhindert, das bei fortschreitendem Feinschliff sich lösende Betonteile (Sand!) zu Kratzern führen.

Der Werdegang des Tools

Zuerst wurde der Rohling abgedeckt, dann mittels Fliesenkleber die Vertiefung ausgefüllt.

Die zuvor erstellte Betonscheibe wurde dann mit dem Fliesenkleber verklebt.

Die Fliesenstücke wurden bereits vorher drapiert und fotografiert, sodaß später ein Auflegen "nach Vorlage" möglich war.

Die endgültige Versiegelung mit Epoxyd verhindert Kratzer und vervollständigt das Tool.
 
Der eingepackte, vorgefräste Rohling
Der vorgefräste Rohling in Folie

Fliesenkleber marsch
Der Fliesenkleber kommt zum Einsatz...

Betonscheibe
...um gleich von der Betonscheibe abgedeckt zu werden.

Entformt
Nach der Entformung zeigt sich eine gleichmäßige, konvexe Form,

Fliesen aufgelegt
...auf der die vorher vorbereiteten Fliesen aufgeklebt werden. Links die ausgedruckte Vorlage.

Epoxydversiegelung
Die anschließende Versiegelung mit Epoxyd verhindert Kratzer durch abfallende Teile des Tools.

Erfahrungen mit dem Tool

Das Tool funktionierte einwandfrei und konnte alle Erwartungen erfüllen. Dank der Versiegelung waren keine Kratzer oder Probleme mit abfallenden Teilen zu beobachten. Durch das Gewicht des Tools von ca. 5kg (mehr als der Spiegelrohling) ging auch der Grobschliff flott voran. Die verwendeten "Feinsteinzeugfliesen" ließen sich mittels eines normalen Fliesenschneiders passgenau brechen. Es wurden übrigens Reststücke verwendet, welche sehr günstig zu bekommen waren, insgesamt genügten 3 Wandverkleidungsfliesen für das Tool.

Einsatz

Das obere Bild zeigt das Tool direkt nach seiner Fertigstellung, das untere nach einigen Stunden Einsatz während des Grobschliffs.

Man sieht deutlich, das das Tool angegriffen wurde und sich ebenso wie der Rohling abarbeitet.

Bis auf 4 Fliesenecken zeigen auch alle Fliesen einen gleichmäßigen Abtrag, ein Zeichen, das das Tool und der Rohling bereits sehr gut aneinander angepaßt sind.
Das fertige Tool
Das Tool direkt nach der Fertigstellung...

Tool eingeschliffen
...und nach einigen Stunden Grobschliff.



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Im Sommer 2005
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