Der Selbstschliff des 12-Zöllers

Diese Seite ist dem Werdegang des 12-Zoll-Selbstschliffspiegels gewidmet, Details zur Erstellung des Schleiftools finden sich hier.

Warum einen 12-Zoll-Spiegel selber schleifen ?

Nachdem nun klar ist, warum ein 12-Zöller Spiegel her mußte, zu den Details der Herstellung.

Der Spiegelrohling (25mm dickes Borofloat von Schott, 305mm Durchmesser) wurde bei Stathis Kafalis (www.stathis-firstlight.de) bestellt, wobei dieser von Stathis gleich auf f/4 vorgefräst wurde, da ich selbst mir den Umgang mit Flex und Topfscheibe nicht zutraute, vor allem nicht bei 12 Zoll und als Erstlings-Fräsen.

Der Rohling kam also bereits optimal vorgefräst bei mir an, was den Grobschliff massivst verkürzte, hier nochmals heißen Dank an Stathis!

Der vorgefräste Rohling

Die Zahlen auf dem Rohling ist die an dieser Stelle noch verbleibende Dicke des Glases gegenüber der gewünschten f/4-Sphäre.

Man sieht, wie gleichmäßig das Fräsen erfolgte.

Aus Sicherheitsgründen (Randabsplitterungen, zu tiefes Vorfräsen) bleiben die letzten paar Millimeter vor dem Rand beim Fräsen unbearbeitet.

Die Fräsarbeiten selbst geschehen unter Wasser bzw. mit viel Wasserkühlung dabei, siehe hier.


 
Vorgefräster Rohling
 

Nach den ersten 2h Grobschliff

Nach den ersten 2h Grobschliff sieht die Oberfläche bereits sehr gleichmäßig aus, lediglich etwas links der Mitte scheinen noch die letzten Frässpuren durch.

Nach weiteren 2h waren auch diese Spuren weg und der Grobschliff beendet.

Verbraucht wurden übrigens ca. 2kg Karbo80, wobei die letzten 800g aus dem Abwasser vom Abwischen des Rohlings gefiltert wurden.
 

  Nach 2h Grobschliff
Nach 2h Grobschliff

Nach 4h Grobschliff

Nach Ende des Grobschliffs (4h)

Der Feinschliff

Nach Ende des Grobschliffs schloß sich der Feinschliff an, welcher die Stufen K180, K320, Microgrit 15µm, Microgrit 9µm, Microgrit 5µm umfaßte. Mit den Karbostufen wurden jeweils zwischen 6 Stunden (K180) und 2 Stunden (K320) gearbeitet, Microgrit kam jeweils etwa 1,5h zum Einsatz. Die letzte Stufe Microgrit 5µm wurde nur noch 30 Minuten ausgeschliffen, um keine Kratzer zu riskieren.

Feinschliff-Bilder

Das obere Bild entstand ca. in der Mitte des Feinschliffs, als das K320 noch nicht ganz "durch" war.

Zu diesem Zeitpunkt wurde der Spiegel auch den Kollegen vom Stammtisch gezeigt.

Hierbei ließ eine Bedienung ein Salatblatt auf den Spiegel fallen und wischte diesen dann sogleich mit einem Geschirrtuch ab (!).

Es blieben zum Glück aber keine Kratzer zurück. ;-)

Das untere Bild zeigt den Spiegel gegen Ende des Feinschliffs (Mitte 9µm), man sieht deutlich, wie sich der Blitz der Kamera bereits erkennbar spiegelt.

Mitte des Feinschliffs
(Auf das Bild klicken für große Version)

Gegen Ende des Feinschliffs
(Auf das Bild klicken für große Version)

Die Politur des 12-Zöllers

Wegen des recht schnellen Öffnungsverhältnisses von f/3,75 zog sich die Politur und vor allem die Parabolisierung über einige Zeit hin. Die eigentliche Politur war zwar nach einigen Stunden erledigt, ein normales Fullsize-Tool mit Pechhaut und Ceri als Poliermittel genügten, nur die Parabolsierung "hatte es in sich".

Bei der Parabolisierung zeigten sich einige Tücken, welche es zu umschiffen galt:
Abschließend ein Bild des fertigen Spiegels im Reigen seiner Poliertools. Für die Parabolisierung wurden Tools mit 6,8,12,20 und 30cm verwendet. Ganz rechts vorne ist noch ein Teil des Schleiftools zu sehen.

Der fertige Spiegel inmitten seiner Tools
(Auf das Bild klicken für volle Auflösung)


Zurück

Im Sommer 2005
(c) by spatz1 (ätt) t-online.de